Es muss nicht immer Adobe sein: 3 Tools für die Produktion inhouse

Adobe bietet mit der Creative Cloud ein fantastisches Angebot für größere Teams mit viel Budget. Wenn es aber darum geht, schnell für Social-Media ein paar Grafiken zu erstellen, Fotos zu bearbeiten und die ein odere andere Print-Anzeige anzupassen, habe ich mit Canva im Zusammenspiel mit den Affinity-Programmen sehr gute Erfahrungen gemacht.
Von Florian Heinz
 am 16. November 2022

Aktuell kostet die Creative Cloud von Adobe etwas mehr als 60 Euro im Monat. Versteht mich nicht, falsch, das ist ein ziemlich cooles Angebot, was Software und Teammöglichkeiten angeht. Aber wenn man davon eventuell “nur” Indesign und Photoshop benötigt, habe ich für euch eine Lösung, auf der es sich lohnt etwas rumzudenken: Affinity-Produkte im Zusammenspiel mit Canva. Und keine Angst, ganz ohne Software-Abo müsst ihr gar nicht auskommen: Falls ihrs drauf anlegt, ist das bei Canva defintiv eins drin (knapp 14 Euro pro Monat für bis zu 5 Mitglieder. Hiermit empfohlen). Und damit kann man in Redaktionen, Marketing-Teams oder Newsrooms schon ziemlich viel wuppen.

Canva: Eine App für alle Geräte

Den Pro-Tarif für Teams empfehle ich euch im Business definitiv für Canva. Denn dann könnt ihr dort eure Logos und Schriften hochladen, die Farben definieren und gleich loslegen mit Vorlagen anlegen. Und das am PC, Mac oder Smartphone. Das Smartphone ist für mich der Gamechanger; draußen unterwegs zu sein und ohne Laptop oder iPad ein professionelles Ergebnis raushauen – klasse!

Wenn ihr schon einmal in Powerpoint oder ähnlichen Programmen versucht habt, Grafiken zu erstellen – ja, offiziell rümpfe ich auch meine Nase. Und ja, hab ich auch schon gemacht, wenn niemand hingeschaut hat – wird euch das Bearbeiten sofort leicht von der Hand gehen. Denn Canva ist nicht unbedingt ein Layout- und Satzprogramm, sondern eher ein… einfach zu bediendes Grafiktool. Und falls ihr eher mit Profi-Tools gearbeitet habt, findet ihr Mittel und Wege die fehlende Funktionalität etwas aufzufangen.

Im ersten Schritt legt ihr sogenannte Vorlagen an. Bei Göttingen Tourismus und Marketing nutzen wir die vor allem für unsere eigene Display-Werbung und für Instagram-Stories. Jedes Teammitglied kann dann aus dieser Vorlage eine Grafik oder ein Video mit Animation erstellen, tauscht Texte und Fotos aus und läd das dann herunter. Die neu erstellten Grafiken können dann im Tool auch den anderen Teammitgliedern freigegeben werden.

Daneben könnt ihr da auch gleich ganz bequem QR-Codes erstellen, ganz passable Stock-Fotos verwenden, Mockups bauen oder – das mache ich allerdings weniger – aus den tausenden Vorlagen wählen und die dann den entsprechenden Wünschen anpassen.

Wir haben da aber unsere eigenen Vorlagen angelegt, über SVG-Dateien aus Layoutprogrammen exportiert und in Canva dann händisch nachgebaut. Damit kommen auch Menschen ganz gut klar, die sich bisher noch nicht so sehr für Grafik-Design interessiert haben.

Canva reicht aber nicht für alle Anwendungen aus. Auch wenn der Druck-Service gute Ergebnisse liefert, möchtet ihr ja vielleicht auch Broschüren, Visitenkarten oder schnödes Briefpapier profesionell erstellen. Dafür nutzen wir die Affinity-Produkte.

Ohne Abo professionelle Layout- und Fotobearbeitungs-Software

<Update> Ich musste den Abschnitt hier komplett überarbeiten, weil Affinity nun nach etwa 8 Jahren die Version 2 ihrer Software rausgebracht hat. Bestandskund:innen können die sich jetzt neu anschaffen. Zwar verzichtet Serif, die Firma hinter Affinity, auf ein Abo-Modell, aber ob bis Version 3 dann auch wieder 8 Jahre vergehen, steht in den Sternen. Auf jeden Fall ist es aber in Vergleich zu Adobe immer noch um einiges günstiger. </Update>

Affinity Photo und Designer

Mit Affinity Photo und Affinity Designer bietet Serif professionellen Nutzer:innen eine fantastische Alternative für Photoshop und Indesign. Auf dem Mac laufen die Programme gefühlt um einiges schneller und die iPad-Unterstützung ist grandios. Ehrlicherweise ist es aber jetzt auch schon ein paar Jahre her, dass ich produktiv mit Adobe gearbeitet habe. Damals ging das zwar alles, hat aber nicht wirklich so richtig Spaß gemacht, wenn ihr versteht, was ich meine.

Neue Version mit neuem Geschäftsmodell

Version 2 der Affintiy-Software könnt ihr entweder einzeln kaufen oder im Bundle zusammen mit Affintiy Publisher, mit dem ich ehrlich gesagt noch gar nicht gearbeitet habe. Pro Betriebssystem kosten die knapp 85 Euro (Windows oder Mac) oder 24 Euro fürs iPad. Neu ist jetzt eine Universallizenz, für die ihr für alle Betriebssysteme knapp 120 Euro Serif in den Hut werfen könnt; also umgerechnet rund 2 Monate Creative Cloud.

Für Digitales Canva, für Print Affinity

Die Affinity-Produkte kommen da zum Einsatz, in denen Canva nicht weiterhelfen kann und zwar wenn es um Broschüren, Flyer, oder Print-Anzeigen geht. Grundregel: Für alles Digitale nutzen wir Canva, für Print Affinity. Denn: Druckerei-Vorlagen kann der Designer. Ich hatte am Ende kein Problem damit CMYK-Vorlagen als PDF mit dem ICC-Profil “ISO coated V2” zu exportieren und dem ganzen noch den Anschnitt zu verpassen, die sich die Druckereien gewünscht haben. Verknüpfungen oder spannende Worfkflows wie bei Indesign habe ich nicht ausprobiert, sollen aber im Publisher ganz gut funktionieren. Aber ihr lest: Das ist schon eine komplexere Angelegenheit. Kann inhouse funktionieren, wenn Grafikmenschen bei euch arbeiten. Funktioniert aber definitiv mit externen Agenturen.

Was nutzt ihr im Team?

Jetzt interessiert mich: Welche Lösungen nutzt ihr im Team? Eine Suite für alles oder für unterschiedliche Anwendungsfälle auch unterschiedliche Anwendungen? Schreibt’s doch in die Comments.

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