The Calendar Killer, 2025 - ★★★

Nach den für mich bisher eher enttäuschenden Fitzek-Adaptionen, habe ich ohne große Erwartungen Der Heimweg geschaut. Und das war gut so: Der Film bietet solide Unterhaltung, wenn man den Kopf ausschaltet.

Erst danach habe ich gesehen, dass Der Heimweg von Adolfo Kolmerer inszeniert wurde; das hat den Film in meiner Wahrnehmung sogar aufgewertet. Denn ja, Schneeflöckchen hat mich damals enttäuscht, weil es zu sehr auf Stil setzte und zu wenig Substanz bot. Aber hier wirkt Kolmerer gezielter, fokussierter. Manche Sequenzen sind schlichtweg toll – packend, visuell stark, ja, fast poetisch. Und das hebt den Film weit über die Kategorie „deutscher Thriller von der Stange“ hinaus.

Fazit: Kein Meisterwerk, aber ein überraschend starker deutscher Thriller, der dank Kolmerers Handschrift aus dem verfilmten Fitzek-Mittelmaß hervorsticht.

The Wild Robot, 2024 - ★★★★½

“The Wild Robot” ist der beste Pixar-Film seit langem, der keiner ist.

DreamWorks hat nämlich einen Animationsfilm geschaffen, der mich gleichzeitig zum Lachen und Weinen bringt – und dabei das Herz wärmt wie kein anderer Film seit langem. Ganz ehrlich? Ich hätte nie gedacht, dass mich die Geschichte von einer Gans, die fliegen lernen muss, so fesseln kann.

Die Animationen sind atemberaubend, die Musik reißt mit, und die Dialoge treffen mitten ins Herz. Doch was “The Wild Robot” wirklich so besonders macht, ist seine Botschaft. In einer Welt, die sich irgendwie einfach nur kacke anfühlt, erinnert uns dieser Film daran, dass echte Stärke aus Solidarität, Mitmenschlichkeit und Freundlichkeit entsteht. Ohne belehrenden Zeigefinger.

Und wenn selbst Roz ihre Programmierung erweitern kann, dann können wir das bestimmt auch.

Star Trek: Section 31, 2025 - ★

Was hier als “Film” vermarktet wird, ist in Wirklichkeit ein Flickenteppich aus Überbleibseln einer mittelmäßigen Serienidee, die offensichtlich nie genug Substanz hatte, um eigenständig zu bestehen. Das Ergebnis fühlt sich weniger wie ein Film an und mehr wie eine notdürftig zusammengeklebte Staffel aus geschnittenen Episoden – nur ohne die Kohärenz, die eine Serie wenigstens aufbauen könnte.

Die Prämisse rund um Section 31 hatte durchaus Potenzial: Geheimoperationen, moralische Grauzonen, ein düsterer Blick auf die glorreiche Sternenflotte. Aber was macht der Film? Er nimmt diese Ansätze und verwässert sie zu einem generischen Spionage-Action-Mix, der zufällig in einem Sci-Fi-Setting spielt. Es könnte genauso gut eine x-beliebige Comic-Verfilmung sein. Die Star-Trek-DNA? Also die Hoffnung, dass wir uns irgendwann zusammenreißen als Menschen und versuchen Gutes zu tun? Nicht vorhanden. Selbst der Technobabbel ist halbherzig. Stattdessen gibt’s Explosionen, dünne Dialoge und eine Handlung, die sich verzweifelt an Plot-Twists klammert, die man meilenweit kommen sieht.

Man könnte milde sagen, wenn man beide Augen zudrückt, dass der Film “Spuren von Star Trek” enthält, aber ehrlich: Das fühlt sich wie ein Alibi an. Ein paar Easter Eggs und ein paar bekannte Namen sind kein Ersatz für das, was dieses Franchise ausmacht. Es ist bezeichnend, dass die spannendsten Momente des Films nicht aus seiner eigenen Handlung stammen, sondern aus nostalgischen Anspielungen. Schade.

Das Herzchen gibt‘s, weil neues Star Trek eigentlich immer erstmal auch ein gutes Zeichen ist.