Craft: Just another Notizapp?

Die App Craft ist in der vergangenen Woche auch für Windows-PCs herausgekommen. Spätestens jetzt ist es Zeit, darüber zu schreiben. Denn: Ohne Craft will ich mich beruflich und privat gar nicht mehr organisieren – und das liegt nicht an den Funktionen, sondern am Design.
Von Florian Heinz
 am 29. März 2022

Was habe ich nicht alles ausprobiert, um mir ein Ordnungssystem zu schaffen, dem ich vertraue. Ich habe simple und schöne Textprozessoren ausprobiert wie iA Writer oder Ulysses. Orga-Tools wie Evernote oder sogar Microsoft OneNote. Ich habe auch eine Zeit lang versucht handschriftlich zu notieren, weil mich die Flexibilität neugierig gemacht hat, mit Goodnotes und Notability. Mit Agenda habe ich es relativ lange ausgehalten, weil mir der Ansatz gefallen hat, dass Notizen datumsabhängig sind. Daneben habe ich dann meine Tasks in Things, Planner oder Asana organisiert.

Und dann habe ich Craft kennengelernt.

Was ist Craft?

Craft ist auf den ersten Blick erst einmal eine ganz gewöhnliche Notiz-App für iOS, Mac, Windows und Web. Ihr könnt Ordner anlegen und dort Notizen ablegen. So weit, so gewöhnlich. Außerdem unterstützt die Anwendung bei der Eingabe Markdown, was für mich ganz angenehm ist und exportiert die Notizen in alle möglichen Datei-Formate. Den Text hier, habe ich in Craft mit Markdown (quasi) geschrieben, exportiert um ihn dann in WordPress eingefügt. Gesynct wird das alles über eine eigene Cloud. Classic. Just another Notiz-App.

Was Craft besonders macht

Klingt euch die Beschreibung zu technisch? Ist sie. Das, was Craft macht, ist, mit einem eingängigen User-Interface die Technik zu verstecken, damit es eher um die Inhalte geht – und die zusätzlichen Funktionen die App nicht überfrachten.

Verschachteln von Notizen

Ihr könnt Notizen verschachteln und intern darauf verlinken. Mein Zivileiter hatte damals noch einen Zettelkasten auf seinem Schreibtisch stehen, den er als Wissensarchiv genutzt hat. Sowas könnt ihr beispielsweise mit der App nachbauen, wenn ihr wollt. Ihr könnt aber auch einfach für mehr Übersicht sorgen, indem ihr beispielsweise für ein Meeting einfach auf schon erstellte Inhalte verlinkt und nicht via Copy&Paste Dubletten erstellt.

Design

Auch Zettelkasten-Systeme gab es schon zu meiner Zeit als Zivi für den PC, und das war so um 2004. Craft macht meiner Meinung nach aber das Design besonders: Ihr könnt Links als Textlink anlegen oder Kachel. Ihr könnt Farben vergeben und so jeder Seite ein individuelles Design geben – ohne, dass es zu komplex und kompliziert wird. Und so entsteht eben nicht nur ein produktives Dokument, sondern auch noch eines, was einfach schön aussieht. Und diese Verknüpfung von Funktionalität und Design finde ich unglaublich ansprechend.

Dadurch ist es auch ohne großen Aufwand möglich, Knowledge-Artikel an eure Kolleg:innen weiterzugeben. Den einzigen Aufwand, den ich habe, ist, noch mal auf Rechtschreibung zu lesen und die Struktur auch für andere nachvollziehbar zu machen. Die Inhalte an sich, die muss ich mir sowieso notieren.

Update: Ich habe hier eine Notiz, auf der das Titelbild basiert, freigegeben.

Kalender-Anbindung

Auch Craft bietet eine Anbindung zum Kalender. So könnt ihr dort Meetings mit eigenen Notizen versehen. Jeder Tag bekommt außerdem auch eine eigene „Schnellnotiz“ versehen, in dem ich die komplexen Tasks des Tages einbaue. Mein Taskmanagement ersetzt das nicht, das mache ich weiterhin mit Asana. Aber meine Weeklys oder Summary Reviews erstelle ich inzwischen zusätzlich mit Craft.

Suche

Aber was ist schon das schönste, intuitive System, wenn man die Inhalte nicht wiederfindet? Das funktioniert mit Craft ziemlich gut und snappy. Mir ist es wichtig, dass ich nicht lange warten muss, bis mir die Ergebnisse, nach denen ich suche, angezeigt bekomme. Und komischerweise funktioniert das mit dem Tool bei mir immer noch in Echtzeit – obwohl meine Datenbank inzwischen schon ordentlich angewachsen ist.

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