Star Trek: Strange New Worlds, dritte Staffel. Ich habe mich durchgeschaut, müde und doch neugierig. Müde vielleicht, weil ich schon einmal an diesem Punkt war: damals, als Enterprise die Vorgeschichte ausrollte, noch vor Kirk und Spock. Schon da dachte ich: ist das nicht ein Schritt zurück? Aber gut, jeder neue Versuch, Trek weiterzuerzählen, hat das Risiko, Fans zu ärgern, und ich nehme mich da nicht aus.
Seitdem ist viel passiert, und gleichzeitig wenig. Discovery, auch wieder vor Kirk (also am Anfang). Strange New Worlds, dito. Der Abrams-Reboot von 2009: Spock und Kirk, nur mit Twist. Lower Decks mochte ich, aber eher auf der Metaebene. Picard Staffel 3 war für mich die Ausnahme: die alte Crew, die plötzlich doch noch einmal etwas Neues wagen durfte, auch wenn eine Supernova ganz plötzlich und in Echtzeit die heftigste Bedrohung ever war. Alles andere schien eher ein Wiederaufkochen von Bekanntem.
Genau da liegt mein Problem mit dieser dritten Staffel von Strange New Worlds. Sie ist makellos produziert, perfekt inszeniert und hat wirklich einen tollen Cast. Sie ist aber mutlos. In den letzten zwei Folgen wurden gleich zwei legendäre TNG-Momente neu variiert: Irgendwie eine Abwandlung aus Darmok in der einen Folge und The Inner Light in der anderen. Wunderschön, ja. Und große Schwächen. Aber auch deja-vu. Keine frische Idee, kein riskanter Gedanke, kein „Das gab’s so noch nie“.
Man kann das mögen: alte Rezepte funktionieren, und die Dynamik zwischen Kirk und Spock ist weiterhin solide gebaut. Männerfreundschaft, Gegensätze, das wachsende Vertrauen, alles da, alles charmant. Doch mir reicht es. Ich merke, wie ich innerlich abschalte, sobald die vertrauten Bahnen allzu eingefahren sind.
Schade ist das deshalb, weil Star Trek eigentlich mehr könnte. Kantiger sein, ernsthafter, politischer. Nicht nur in Erinnerungen baden, sondern neue Welten bauen. Staffel 3 war perfektes Fernsehen, ja – aber Fernsehen, das sich lieber an der Vergangenheit festhält, als sich in die Zukunft zu wagen. Und das macht mich vor allem eins: müde.