Diesmal starten wir früh und gehen über die Hessischen Klippen nach Bad Karlshafen und campen abends an der Weser.
Kleines Wochenend-Abenteuer: Wir haben uns am Samstag morgens in Göttingen getroffen, noch Kaffee in der Hand und zumindest ich hatte auch keine Ahnung, wo es hingehen soll. Wir haben uns schließlich in den Zug nach Beverungen gesetzt. Von dort ging’s über die Hessischen Klippen immer am Rand entlang – mit Blicken, die wach machen, auch ohne Koffein.
23.09.2025
Die Burgentour von Beverungen nach Bad Karlshafen.
Bankpause III an der Krukenburg. Nicht auf dem Bild: Das Hochzeitsshooting mit überambitionierten Vater, der sicherheitshalber auch mal seine Kamera mitgenommen hat.
Also, wir hatten uns ja vorgenommen, diese kleine Wander-Challenge mal anzugehen: Ausgerüstet, mit allem, was man zum Campen braucht. Einfach mal loszuziehen.
Mit Zelt, Matratze, viel zu viel Dosenfutter und Kaltgetränken. Und die zehn Kilometer waren im Endeffekt wirklich eine richtig tolle Gelegenheit, das alles mal auszutesten.
08.09.2025
Komoot hat uns diesmal richtig schön navigiert. Ohne natürliche Heckengrenzen, Monotrails oder Wegen, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr existieren.
Hier waren wir noch motiviert: Der Beginn gleich hinter Tiefenbrunn.
Wir sind also in Göttingen in den Bus gestiegen, nach Tiefenbrunn gefahren und dann diese „Deutsche Hochsitzstraße“ entlanggewandert.
Deutsche Hochsitzstraße
Ich musste selbst erstmal schmunzeln, weil ich vorher nicht wusste, dass es sowas gibt, aber ja, es gibt tatsächlich eine Art Hochsitz-Musterroute, wo man verschiedenste Modelle von Jäger-Hochsitzen bewundern kann.
Der sogenannte Schirisitz. Ein Hingucker für Groß und Klein. Und vor allem für Tennisaficionados
Was ich auch spannend fand: Durch die Busfahrt, es waren nur ein paar Kilometer, hat mein Hirn sofort auf Urlaubsmodus umgeschaltet. Denn: Ich bin ja da hingefahren. Und die gesparten Kilometer waren auch genau richtig.
08.09.2025
Bankpausen
Durch das zusätzliche Gepäck hat sich das irgendwie wie eine 18 Kilometer-Route angefühlt. Wären wir noch länger gelaufen, dann hätte das mehr von einem Marsch also von einer Wanderung. Und deshalb waren Bankpausen das A und O.
Bankpause bei Bördel. In den Ort selbst haben wir es nicht geschafft. Selbst den Sportpark haben wir verpasst. Die Bankdichte war leider im ersten Teil der Route nicht sonderlich hoch.
Die Landschaft war einfach der Knaller. Weite Felder, Waldwege, die so ein bisschen nach Abenteuer rochen, und ein Bächlein, das wirklich so malerisch vorbei plätscherte, dass man am liebsten gleich die Füße reingehängt hätte. Also wirklich: Idylle pur.
Campingplatz in Dransfeld
Und in Dransfeld auf dem Campingplatz angekommen, war es dann auch so eine kleine Premiere. Es ist sehr lange her, dass ich gecampt habe. Und wenn, dann hatten die Plätze nicht unbedingt eine gute Infrastruktur. In Dransfeld war das anders und es war wirklich ein schönes Gefühl, sich auf so einer kleinen Parzelle häuslich einzurichten, auch wenn wir erst mal ein bisschen mit Betonplatten im Boden gekämpft haben, um die Heringe festzukriegen.
Am Campingplatz in Dransfeld angekommen und ein Plätzchen gefunden - zum Wohlfühlen. Nicht auf dem Bild: Der eine Stuhl. Für zwei Personen.
Merke: Ein Stuhl oder eine bequeme Sitzgelegenheit ist nicht nur Luxus, sondern vor allem für die eigene Laune essenziell wichtig. Bisher hab ich noch keinen leichten Campingstuhl, der kommt fürs nächste Mal aber unbedingt auf die Liste.
In der Nacht kam dann die leichte Ernüchterung. Mein supergünstiges Einwandzelt von Aldi war zwar ein Schnapper für einen guten Zwanni, aber eben auch nicht gerade ein Luftschloss. Morgens war alles ein bisschen feucht von innen, weil die Lüftung halt nicht so der Hit war. Und das Zelt war auch irgendwie zu kurz – ich musste mich so ein bisschen zusammenklappen, damit ich nicht mit den Füßen oder dem Kopf an die Wand komme und dann nasse Haare kriege. Meine Matratze (kein Werbelink) hat so ein eingebautes Kopfkissen, dadurch wurde das einmümmeln durch die schrägen Zeltwände nicht unbedingt leichter gemacht, weil sich mein Kopf irgendwie magisch dazu hingezogen fühlte. Aber na ja, für den Preis beschwere ich mich nicht, und fürs nächste Mal weiß ich, dass ich vielleicht ein bisschen was Größeres nehme. Witzig ist immer noch, dass die das als 2-Personen-Zelt vermarkten. Und ich weiß wirklich nicht, wie man das hinbekommen sollte. Außer, man liegt übereinander.
Zeltfeuchte am nächsten Morgen. Aber Ausrüstung hat gehalten, Schlafsack war zwar klamm, hat aber noch schön warm gehalten, trotz der kleinen Fützchen an meinen Füßen.
Der Morgen war dann aber trotzdem ein Highlight. Von der Sonne geweckt zu werden, die ersten vorbeilaufenden Kinder und dann dieser erste 3-in-1-Fertigkaffee, der einfach wie ein kleiner Lebensenergieschock in die Adern ging. Die gute Laune war sofort da, auch wenn der zweite und dritte Kaffee dann schon eher so ein „Okay, jetzt reicht’s wieder“-Gefühl hinterlassen haben. Aber dieser erste Schluck, der bleibt mir definitiv in Erinnerung.