Also, wir hatten uns ja vorgenommen, diese kleine Wander-Challenge mal anzugehen: Ausgerüstet, mit allem, was man zum Campen braucht. Einfach mal loszuziehen.
Mit Zelt, Matratze, viel zu viel Dosenfutter und Kaltgetränken. Und die zehn Kilometer waren im Endeffekt wirklich eine richtig tolle Gelegenheit, das alles mal auszutesten.
Wir sind also in Göttingen in den Bus gestiegen, nach Tiefenbrunn gefahren und dann diese „Deutsche Hochsitzstraße“ entlanggewandert.
Deutsche Hochsitzstraße
Ich musste selbst erstmal schmunzeln, weil ich vorher nicht wusste, dass es sowas gibt, aber ja, es gibt tatsächlich eine Art Hochsitz-Musterroute, wo man verschiedenste Modelle von Jäger-Hochsitzen bewundern kann.
Was ich auch spannend fand: Durch die Busfahrt, es waren nur ein paar Kilometer, hat mein Hirn sofort auf Urlaubsmodus umgeschaltet. Denn: Ich bin ja da hingefahren. Und die gesparten Kilometer waren auch genau richtig.
Bankpausen
Durch das zusätzliche Gepäck hat sich das irgendwie wie eine 18 Kilometer-Route angefühlt. Wären wir noch länger gelaufen, dann hätte das mehr von einem Marsch also von einer Wanderung. Und deshalb waren Bankpausen das A und O.
Die Landschaft war einfach der Knaller. Weite Felder, Waldwege, die so ein bisschen nach Abenteuer rochen, und ein Bächlein, das wirklich so malerisch vorbei plätscherte, dass man am liebsten gleich die Füße reingehängt hätte. Also wirklich: Idylle pur.
Campingplatz in Dransfeld
Und in Dransfeld auf dem Campingplatz angekommen, war es dann auch so eine kleine Premiere. Es ist sehr lange her, dass ich gecampt habe. Und wenn, dann hatten die Plätze nicht unbedingt eine gute Infrastruktur. In Dransfeld war das anders und es war wirklich ein schönes Gefühl, sich auf so einer kleinen Parzelle häuslich einzurichten, auch wenn wir erst mal ein bisschen mit Betonplatten im Boden gekämpft haben, um die Heringe festzukriegen.
Merke: Ein Stuhl oder eine bequeme Sitzgelegenheit ist nicht nur Luxus, sondern vor allem für die eigene Laune essenziell wichtig. Bisher hab ich noch keinen leichten Campingstuhl, der kommt fürs nächste Mal aber unbedingt auf die Liste.
In der Nacht kam dann die leichte Ernüchterung. Mein supergünstiges Einwandzelt von Aldi war zwar ein Schnapper für einen guten Zwanni, aber eben auch nicht gerade ein Luftschloss. Morgens war alles ein bisschen feucht von innen, weil die Lüftung halt nicht so der Hit war. Und das Zelt war auch irgendwie zu kurz – ich musste mich so ein bisschen zusammenklappen, damit ich nicht mit den Füßen oder dem Kopf an die Wand komme und dann nasse Haare kriege. Meine Matratze (kein Werbelink) hat so ein eingebautes Kopfkissen, dadurch wurde das einmümmeln durch die schrägen Zeltwände nicht unbedingt leichter gemacht, weil sich mein Kopf irgendwie magisch dazu hingezogen fühlte. Aber na ja, für den Preis beschwere ich mich nicht, und fürs nächste Mal weiß ich, dass ich vielleicht ein bisschen was Größeres nehme. Witzig ist immer noch, dass die das als 2-Personen-Zelt vermarkten. Und ich weiß wirklich nicht, wie man das hinbekommen sollte. Außer, man liegt übereinander.